HR neu denken: Wie interessant sind für Sie Menschen, die nur über sich selbst reden?!
Jeder kennt es, jeder hasst es: Phantasielose, textlastige Stellenanzeigen, in denen einzelne Parameter stichpunktartig abgearbeitet werden. Dazu das Logo und ein Imagetext, wie toll, wichtig und sozial das Unternehmen ist. Und hinterher wundern sich Personaler, warum sich a.) die falschen Bewerber oder b.) keine Bewerber darauf melden. Brechen wir es mal auf das wahre Leben runter: Wie interessant sind für Sie Menschen die nur über sich selbst reden? – Eben! Es wird also höchste Zeit, dass man auch im Recruiting endlich auf die Erfordernisse des Marktes reagiert – und zwar sowohl in der Fachkräfte- als auch in der Azubi-Suche. Denn hier gilt: Wer die Guten will, muss interessant sein! Alle suchen mittlerweile verzweifelt nach Fachkräften und die Fachkräfte suchen vielleicht auch, aber bestimmt nicht nach einem Unternehmen, das sich anhand von trockenen Parametern vorstellt, vgl. oben. Hier heißt es also, sich Bewerbern vorzustellen und nicht umgekehrt, denn Fachkräfte wissen, dass sie begehrt sind und suchen sich deshalb die interessantesten Arbeitgeber heraus. Kernfrage für Bewerbungen sollte also nicht mehr sein: Wie interessant ist der Bewerber für das Unternehmen, sondern gerade im Bereich der Fachkräfte: Wie interessant ist das Unternehmen für den Bewerber? – Denn er hat die Wahl!
Wie machen sich Unternehmen interessant für Bewerber?
Schritt 1:
Im Wust der ganzen Stellenanzeigen gilt es, überhaupt erst einmal aufzufallen. Im Idealfall mit einer Haltung, die über längere Zeit und mehrere Kanäle authentisch gelebt wird. Das ist ein sehr wichtiger Punkt für Unternehmen, die sich mit Recruiting und Wachstum befassen: Eine Haltung soll gezeigt und gelebt werden. Das ist kein Prozess, der mit einer einzigen Stellenanzeige gelöst werden kann. Das ist Arbeit an der eigenen Identität des Unternehmens. Klar, dass das nicht von heute auf morgen geht. Dennoch ist es der nachhaltigste Weg, die richtigen Bewerber für ein Unternehmen anzusprechen – und die, die im Zweifel länger bleiben, weil sie sich mit den gelebten Werten identifizieren. Und das ist übrigens nicht mehr der Kickertisch…
Schritt 2:
Die Stellenzeige selbst soll kreativ und interessant sein. Das bedeutet nicht, dass sich Unternehmen zum Kasper der Nation machen, sondern, dass sie kreative Wege finden, Ihre Identität und das, was das Zusammenarbeiten in ihrem Unternehmen ausmacht, nach außen zu tragen. Das kann lustig, schräg oder mundartlich sein – Hauptsache authentisch! Warum das so wichtig ist? In einer Zeit, in der wir von Fake in allen Farben und Formen umgeben sind, ist Authentizität der wichtigste Wert überhaupt! Ein authentisch agierendes Unternehmen findet Arbeitgeber quasi nebenbei: In Internetforen, auf eigenen Veranstaltungen zur Weiterbildung, auf Schulveranstaltungen – überall, wo diese Unternehmenswerte mit echtem Leben gefüllt werden. Man kommt ins Gespräch, man teilt Ansichten und warum nicht auch bald den Arbeitsplatz? Ein gut vernetztes Unternehmen braucht keine Stellenanzeigen, es fragt seine Mitarbeiter als beste Recruiter, wer gut auf die neue Position passen könnte und hält in Netzwerken Kontakt zu Menschen, die gleiche Werte leben. Wäre es nicht schön, wenn wir die Welt von diesen Bleiwüsten-Stellenanzeigen befreien und HR endlich mit echten Werten anstatt Versprechungen füllen könnten? Auf Wunsch begleite Ich Sie und Ihr Unternehmen auf diesem Weg. Sprechen Sie mich gerne an!