Contentplanung leicht gemacht
Manche sagen ja „Planung ist das halbe Leben“. – Das ist sicher nichts für jeden, doch im Bereich Contentplanung trifft das durchaus zu. Gehen wir also Schritt für Schritt vor und nähern uns einer griffigen Anleitung für Redaktionsplanung auf Social Media-Profilen.
- Definiere Deine Ziele
Die zentrale Frage lautet immer: Was möchtest Du mit Deinen Social Media-Aktivitäten in einer bestimmten Zeit ( 1 Jahr, 3 Jahre, 5 Jahre) erreichen?
Global-galaktisch formulierten Ziele wie „höhere Follower-Zahlen“, „mehr Traffic auf der Website“ oder „mehr Verkaufen“ werden mir auf diese Frage am häufigsten genannt. – Und hier muss ich sofort die Spielverderberin geben.
Denn es braucht Zeit, Vertrauen oder eine Marke aufzubauen und diese in der Zielgruppe mit dem passenden Content zu etablieren. Neue Social Media-Profile werden oftmals erst einem halben Jahr überhaupt sichtbar in dieser riesigen Menge an Content, mit dem die Plattformen weltweit gefüttert werden.
Deshalb macht es Sinn, konkret erreichbare (Zwischen-)Ziele zu formulieren, die schneller zeigen, dass sich im Social Media-Bereich durch die Auswahl des passenden Contents für die Zielgruppe “etwas tut“.
Je genauer die Zwischenziele definiert sind, desto klarer wird der Weg dorthin.
Wenn erst einmal eine Community vorhanden ist, kann man sehr gut beobachten, welche Inhalte gut und welche schlecht ankommen. Jetzt beginnt die spannende Phase der Anpassung, um die Inhalte herauszufiltern, die Follower wirklich interessiert.
Je besser die Inhalte gefallen, desto eher werden sie kommentiert, geteilt oder empfohlen.
Und? – Wie sehen Deine Ziele für 2023 auf Social Media aus?
- Lerne Deine Zielgruppe kennen
Wer sind eigentlich Deine Kunden? Was bewegt sie? Wie divers ist Deine Zielgruppe aufgestellt? – Und zwar hinsichtlich Alter, Geschlecht, sozialem Hintergrund und Vorlieben? All dies – und noch viele weitere – sind wichtige Faktoren, um Marketing-Maßnahmen nicht ins Leere laufen zu lassen. Vieles davon wirst du erst in der späteren Aussteuerung über Deine Kunden erfahren, doch Du willst ja von Anfang schon Follower bekommen, die sich für Deine Themen interessieren. Um es grob zu sagen: Mettigel sind nichts für Tierschützer. – Wir verstehen uns…
Deshalb: Beschäftige dich mit Deinen Kunden, höre Ihnen zu und lerne, was sie bewegt. So findest du Themen, für die sich Deine Kunden interessieren. Du kannst zum Beispiel häufige Fragen zu Deinem Produkt in Deine Informationen einarbeiten oder auf Social Media die Einsatzbereiche Deines Produktes anhand von kleinen Videos präsentieren.
Wer sind Deine Kunden? Was interessiert sie?
- Wähle Deine Kanäle
Kennt man aus Duell-Szenen in Historien-Schinken: „Wählen Sie Ihre Waffen!“. Und ist auch im Social Media Bereich gar nicht so falsch, denn die Wahl der richtigen Social Media Kanäle kann einen Boost für Dein Business bedeuten. Die Wahl der falschen Kanäle kostet hingegen Zeit und Geld und bringt Dir rein gar nichts. Ein Beispiel: Ein Bastelgeschäft ist auf Twitter verloren, kann aber auf Instagram und Pinterest eine riesige Community erreichen, die nach Bastelideen sucht. Ehe wir also Fisch und Fahrrad zusammenbringen, versuchen wir es doch lieber mit einem Wurm.
- Erstelle einen Redaktionsplan
DIE Gretchenfrage aller Redaktionsplaner: „Woher soll ich denn heute schon wissen, was meine Leser morgen interessiert?“ Neben einem gewissen Gespür für Trendthemen beginnt eine gute Contentplanung mit einem Blick auf das letzte Jahr: Wo hattest Du gute Reaktionen auf Postings? Kamen an einer Stelle vermehrt Fragen auf und konntest Du Dich an dieser Stelle mit Deiner Community austauschen? Wurde ein bestimmter Post öfter geteilt als andere oder waren einfach die Reaktionen stärker? Dies ist ein guter Ansatzpunkt dafür, dass dieses Thema Deine Leser interessiert. Und die Reaktionen sagen Dir: Mehr davon! Abgesehen davon, verfolgst Du ja ein Ziel (vgl. oben) und auf dieses sollte Dein Content kontinuierlich einzahlen. Im Übrigen ist es immer eine gute Idee, für sich selbst Rubriken zu definieren, in denen abwechselnd gepostet wird, so bekommst Du Abwechslung in Deinen Feed und kannst aus mehreren Bereichen rund um Dein Grundthema wählen.
Was kam letztes Jahr gut an? Was könnten Trendthemen werden?
- Schreibe die ersten 10 Postings
Spätestens jetzt kriegen die meisten Marketing-Menschen Stresspickelchen. „10 Postings! Ja, ist die denn wahnsinnig?“.
Starten wir mal eine Überlegung: Mal angenommen, Du setzt Dich jetzt hin und schreibst das erste Posting über „Dein“ Thema. Dann das Zweite. Und ein Drittes. Wie, geht nicht? Jetzt wird Dir etwas klar: Wenn es beim zweiten oder dritten Posting stoppt, bist du nicht auf Kurs und solltest noch einmal den Schritt zurück gehen und Dir Deine Ziele anschauen. Definiere sie genauer und schreibe noch einmal zielorientiert. Wenn es dagegen richtig „wuppt“, hast Du Dein Thema gefunden und diese 10 Postings sind der Grundstock, der Dir über das ganze Jahr hilft. Denn Du hast einen Vorrat, der Dich durch stressige Zeiten trägt oder Dir den Urlaub von Social Media ermöglicht. 10 Postings sind achtsame Voraussicht und kein Wahnsinn.
Was ist Dein Thema, für das Du brennst?
Extra-Tipp
Suche nach Netzwerkpartnern
Eigentlich sollten wir sagen: Mach Dich von dem Glauben frei, dass Du das Rad allein erfunden hast. Denn Du wirst nie der/die Einzige sein, der/die zu einem Thema schreibt. Anstatt an diesem Punkt Konkurrenz aufzubauen, ist es deshalb schlauer, sich mit anderen zu vernetzen und auszutauschen, die zum gleichen Thema schreiben. Das kann sehr bereichernd sein: Ihr könnt Content teilen, euch gegenseitig unterstützen oder interviewen und Ideen entwickeln. Zusammen seid ihr noch stärker! Das ist das Schöne an Social Media: Zusammen ist man stärker und geteiltes Wissen ist doppelt so sichtbar!
Fazit
Wenn Du Deinen Content planst, kommst Du aus dem Reaktionsmodus („Oh, draußen ist Frühling, was schreiben wir denn dazu?“) in den Aktionsmodus („Nächsten Monat ist die Messe. Ich erinnere meine Leser ab jetzt regelmäßig daran und stelle schon mal unsere Themen vor, damit ich sie schon als Interessenten auf dem Messestand treffen kann.“).
Dein Content-Plan gibt Dir einen vordefinierten redaktionellen Rahmen und gleichzeitig einen thematischen Fokus, den Du brauchst, damit Du Dich nicht verzettelst.
Plane jetzt Dein Content-Jahr!